Europäischer Sozialfonds (ESF) im Freistaat Sachsen

 

  Unser Vorhaben [1/2]

Eine der großen Herausforderungen in der Diabetologie unserer Zeit ist die Analyse effektiver Strategien zur Prävention des Typ 2 Diabetes mellitus (T2DM), sowie deren Umsetzung in bevölkerungsweiten Programmen im öffentlichen und privaten Gesundheitswesen. Nach den sehr ermutigenden Ergebnissen mehrerer internationaler Studien, die mit hoher Evidenz belegen, dass die Prävention des Diabetes mellitus mit einer Intervention bei Risikopersonen möglich und erfolgreich durchführbar ist, ist es an der Zeit, diese Studienergebnisse in die Praxis zu übertragen [1] und pragmatische, flächendeckende Programme zur Primärprävention des Diabetes mellitus zu etablieren [2].

Eine erfolgreiche Prävention oder Verzögerung des Diabetes, sowie eine verbesserte Behandlung zu einem früheren Zeitpunkt kann außerdem helfen, die sozialen und ökonomischen Belastungen durch den Diabetes zu verringern [3].

In Anbetracht der Explosion der Diabeteserkrankungen und des fehlenden kurativen Ansatzes in der Behandlung bleibt nur die Verhinderung der Erkrankung in ihrer Entstehung – demzufolge die suffiziente Primärprävention des Diabetes.

Als erste Initiative, die europäische Standards für eine konsequente Steuerung der Primärprävention von Diabetes mellitus Typ 2 entwickelte, wurde das IMAGE-Projekt ins Leben gerufen (Development and Implementation of a European Guideline and Training Standards for Diabetes Prevention). Wesentliche Ziele des Projektes waren, auf europäischer Ebene zu entwickeln:

  1. Praxisorientierte europäische Richtlinie für die Primärprävention des Typ 2 Diabetes
  2. Europäisches Curriculum für die Weiterbildung von Präventionsmanagern
  3. Europäische Standards zur Qualitätskontrolle
  4. Europäisches E-Health Training Portal für Präventionsmanager

Dieses Projekt setzte die im Jahr 2006 entstandene Idee um, eine europäische Praxisleitlinie zur Prävention des Diabetes zusammen mit einem europäisch einheitlichen Curriculum für die Weiterbildung von Präventionsmanagern zu etablieren. Hier sollten alle evidenzbasierten Ansätze in der Diabetesprävention zusammengestellt werden. Darüber hinaus sollte das aktuell vorhandene Wissen für die praktische Implementation zusammengetragen werden, um demjenigen, der in seinem Umfeld ein Programm zur Diabetesprävention implementieren will, beste Erfolgschancen zu bieten.

Dazu war es notwendig, Wissen und Fähigkeiten, die ein Interventionsmanager zur Prävention des Diabetes haben muss, zusammenzutragen. Von da an war der Weg nur noch kurz, die Gestaltung eines europäischen Curriculums für die Weiterbildung der Präventionsmanager in das IMAGE Projekt zu inkludieren. Die Europäische Kommission entschied, dass die Entwicklung dieser Präventionsbausteine gefördert werden soll und somit startete das IMAGE Projekt im Jahr 2007.

Im November 2007 kamen alle Partner zum Kick-Off Meeting in München zusammen, um die ersten Strategien und Vorgehensweisen zu besprechen. Im November 2008 trafen sich alle beteiligten Parteien auf Mallorca, Spanien, um in inem Follow-Up Meeting den Prozess des Projektes zu besprechen und nötige Entscheidungen für das weitere Vorgehen zu treffen. Im Oktober 2009 fand die Final Convention in Lissabon, Portugal, statt. In dieser Abschlussversammlung trafen sich die IMAGE Projektpartner, um die fast fertigen Produkte und weitere Strategien zum Projektablauf zu besprechen. Die endgültigen Produkte wurden auf dem internationalen Kongress, dem „6th World Congress on Prevention of Diabetes and its Complications“, im April 2010 einem internationalen Publikum vorgestellt.


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